Die Anforderungen an den Betrieb von Webanwendungen, insbesondere E-Commerce Plattformen und Online-Shops, haben sich geändert: Im Wettbewerb um die Gunst der Shop-Besucher, die sich schlussendlich in einer guten Conversion Rate manifestiert, wird das Benutzererlebnis ständig verbessert, um dem Wettbewerb eine Nasenlänge voraus zu sein. Kontinuierliche Änderungen an der Funktionalität des Online-Shops und Verbesserungen am Design und Benutzerinterface dürfen dabei nicht zu Lasten der Betriebssicherheit und Performance gehen. Der Wettbewerb verzeiht keine Fehler und die Shop-Betreiber erwarten die gleiche Servicequalität wie zu den Zeiten, als im jährlichen Turnus Shop-Updates auf einem Managed Server durchgeführt wurden.
Der Widerspruch zwischen Betrieb und Entwicklung
Aus dieser veränderten Situation ergibt sich ein Konflikt zwischen Entwicklung und Betrieb. Während die Entwickler im Auftrag des Shop-Betreibers möglichst kurzfristig Optimierungen und Anpassungen live bringen möchten, sehen die Systemoperatoren mit jeder Änderung potenziell den zuverlässigen und performanten Betrieb des Online-Shops gefährdet. Die Agentur befindet sich in der unkomfortablen Situation, entweder „zu langsam“ oder „nicht gewissenhaft genug“ zu sein.
DevOps verbindet Entwicklung und Betrieb
Das Wort DevOps setzt sich aus „Dev“ für Anwendungsentwicklung (Development) und „Ops“ für den IT-Betrieb (Operations) zusammen und steht für die Verbindung zweier scheinbar gegensätzlicher Bereiche. Internet StartUps und native Cloud-Unternehmen schaffen es mit Hilfe von DevOps, ihre Anwendungen schneller zu aktualisieren und fehlerfrei auszuliefern. So wurde beim Online-Versandhändler und Cloud-Anbieter Amazon bereits im Mai 2011 durchschnittlich alle 11,6 Sekunden ein Software-Update angestoßen und auf durchschnittlich 10.000 Servern gleichzeitig ausgeliefert. Hierfür sind geeignete Werkzeuge notwendig. Trotzdem ist DevOps eher eine Philosophiefrage und eine Aufgabe für die Prozessorganisation. So schrieb Amazons CTO Werner Vogels dazu bereits im Mai 2006 im Magazin Association for Computing Machinery's Queue:
"The traditional model is that you take your software to the wall that separates development and operations, and throw it over and then forget about it. Not at Amazon. You build it, you run it. This brings developers into contact with the day-to-day operation of their software. It also brings them into day-to-day contact with the customer. This customer feedback loop is essential for improving the quality of the service."
Was bedeutet der DevOps-Ansatz für Agenturen?
Auch in der Agentur sind Teams aus Entwicklern und Systemoperatoren, die die Service-Verantwortung gemeinsam tragen, die Antwort auf die aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Marktes. Hierzu ist es notwendig, die organisatorische Trennung von Entwicklung und Betrieb aufzuheben. Für die in der Agentur gängigen Plattformen müssen automatisierbare Prozesse entwickelt werden, die alle Stationen eines Services von der Entwicklung bis zum Betrieb umfassen: Entwicklung, Versionskontrolle, Merge und Build, Test, Package, Release, Konfigurationsmanagement und Monitoring. Im Gegensatz zu nativen Cloud-Unternehmen, die eine begrenzte Zahl von Produkten entwickeln, können die etablierten Entwicklungs- und Deployment-Prozesse nicht einfach so übernommen werden. Die große Anzahl der Projekte und die Möglichkeit, dass die Kunden selbst Änderungen vornehmen können, stellen zusätzliche Anforderungen an die Prozesse und die einzelnen Beteiligten. Da sich nicht jede kleine Änderung einer manuellen Qualitätsprüfung unterziehen lässt, ist ein hohes Maß an Automatisierung notwendig.
Die Agentur als Managed Service Provider
Im Idealfall werden zwischen Agentur und Kunden schon zu Beginn der Zusammenarbeit die später zu überwachenden Key Performance Indikatoren (KPI) vereinbart. So können die KPI bereits bei der Konzeption berücksichtigt und die Anwendung sowie die Infrastruktur entsprechend ausgelegt werden.
Diese KPI sollten neben technischen Indikatoren, wie Verfügbarkeit und Antwortzeitverhalten auch Indikatoren wie Suchmaschinensichtbarkeit, Anzahl der täglichen Bestellungen und Abbruchrate beim Checkout umfassen.
FAZIT
Die Anforderungen an den Betrieb von Webanwendungen steigen kontinuierlich mit ihrer Bedeutung für das Erreichen der Unternehmensziele. Um der Zwickmühle von Änderungswünschen der Agenturkunden und gleichzeitig stabilem Betrieb zu entgehen, ist es notwendig, DevOps-Methoden und -Prozesse in der Agentur einzuführen und KPI mit den Agenturkunden zu vereinbaren, die eine Erfolgskontrolle für beide Seiten ermöglichen. Die technische und wirtschaftliche Entwicklung wird zu einer weiteren Konzentration sowohl bei den Agenturen als auch bei den Service-Providern führen und macht die Einführung von DevOps alternativlos.
Stefano Viani ist Geschäftsführer von Blackbit digital Commerce GmbH. Er ist immer up to date, was neueste Entwicklungen und Trends im E-Commerce und digitalen Marketing angeht. Seit Jahrzehnten ist er für große und mittelständische Unternehmen Berater für die technische, optische und werbliche Optimierung von Webauftritten. Dabei entwickelt er insbesondere Konzepte und Maßnahmen für ein erfolgreiches Absatzmarketing.
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