In der aktuellen Einzelhandels-Studie „Retail Reality 2023“ von Shopgate, die mit über 2.000 Konsument:innen sowie mit mehr als 300 Händler:innen im DACH-Raum durchgeführt wurde, kommen überraschende und wichtige Ergebnisse zutage. Hier finden Sie die wichtigsten Thesen, abgeleitet aus den Daten der rund 80 Seiten umfassenden Studie, für Sie zusammengefasst.
Die Ausgangslage ist ernst, denn Händler:innen und Kund:innen sehen sich aktuell in einem sehr bewegten Umfeld. 2023 ist geprägt von einer unruhigen Finanzstimmung und einschneidenden Veränderungen im Einzelhandel.
Versteht der Handel überhaupt digital?
Immer noch haben knapp 20% der befragten Einzelhändler:innen haben keinen Online-Shop, und das im Jahre 2023. Weniger als die Hälfte der Händler:innen nutzen Omnichannel-Maßnahmen, wenn auch die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr um 19% gestiegen ist.
Doch fragen Sie sich am besten einmal selbst: Welche dieser Omnichannel-Maßnahmen nutzt Ihr Unternehmen aktuell?
- Click & Collect
- Click & Reserve
- Return in Store
- Ship from Store
- Mobile App
- Keine
Der Handel lernt dazu und versteht.
Die Auswertung der Studie zeigt aber auch, dass ein Lernprozess eingesetzt hat: Händler:innen sehen Omnichannel nicht mehr nur als Verbindung von Vertriebskanälen und stationären Filialen mit Online-Maßnahmen, sondern zunehmend als Instrument zur Steigerung des Kundenerlebnisses. Dies kann als wesentlicher Sinneswandel gewertet werden und zeigt auf, wie intensiv sich die Branche mit digitalen Benefits beschäftigt.
- App or die. Oder: Wie viele Kanäle braucht der Handel?
Die wichtigsten angestrebten Schritte der Digitalisierung im Handel sind daher der Ausbau von Online-Shops und das Angebot einer eigenen App pro Marke oder Handelsunternehmen.
- Wer kann Omnichannel?
Bei dem Service Return-in-Store kann die größte Bekanntheitssteigerung im Vergleich zum Vorjahr beobachtet werden, bedeutender noch als bei Click&Reserve oder Click&Collect.
- Nie wieder Old Normal.
Eine bedenkliche Beobachtung ist die teils sinkende Nutzungszahl der Händler:innen bei Benefits wie Click&Collect im Vergleich zum Vorjahr, da nun nach dem Lockdown wieder mehr Kund:innen direkt in die Filialen kommen und die Hoffnung der Händler:innen auf den altbekannten „Normalbetrieb“ einsetzt. Dies ist eine sehr gefährliche, rückläufige Entwicklung, die Händler:innen auf technologisch veraltete Verkaufspraktiken zurückwerfen kann.
- Alles schon AI oder was?
Mit Metaverse, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz kommen weitere digitale Möglichkeiten des Verkaufs auf die Agenda. Während die Kundschaft gerne mehr Metaverse-Angebote annehmen würde, wenn das entsprechende Angebot bereitgestellt wäre, haben sich jeweils fast 20% der Händler noch gar nicht damit beschäftigt. So steigt das Risiko einer fehlenden Technik-Expertise. Positiv stimmt hingegen, dass mehr als 70% der Händler diese neuen Trends sehr interessant finden.
- Trendfarbe Grün?
Nach wie vor versteht der Handel Nachhaltigkeit nicht als relevanten USP. Seine Bedeutung wird weiterhin unterschätzt, das Thema Nachhaltigkeit eher als zeitlich begrenzter Trend wahrgenommen wird.
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