Die Supermarktregale senden Werbung aufs Handy, das Auto lässt die Heizung zu Hause anspringen und der Kühlschrank meldet, dass Milch fehlt: Praktische Lebenshilfe, aber was passiert eigentlich mit diesen Informationen? Welche Daten werden erhoben, wer hat darauf Zugriff, wie werden sie verwendet? Das Thema Datenschutz und Missbrauch der Technologien des Internets of Things rückt immer mehr ins Blickfeld der IT-Branche.
Die Allround-Kommunikation dank des Internets of Things kann vieles vereinfachen und automatisieren. Doch die Infrastruktur aus Kommunikationsmodulen, Sensoren, Aktoren und Datenverarbeitungsinstanzen sorgt nicht nur für die unmerkliche Kommunikation der Gegenstände miteinander, sondern produziert und verarbeitet auch eine erhebliche Menge von Daten: Geolocation, Temperatur, Luftdruck, Lichtverhältnisse, An- oder Abwesenheit von Personen, deren Identität, Veränderungen in der Umgebung und vieles, vieles mehr. Die Rede ist hier nicht mehr nur von Big Data, sondern mittlerweile von Bigger und Mega Data. Mit dieser neuen Dimension von Datenmengen rückt auch die Frage nach Datenorganisation, Datenintegrität und Datenschutz zunehmend in den Vordergrund – für IT-Unternehmen ebenso wie für Anwender.
Ein schönes Beispiel für den Nutzen des Internets of Things (IoT) ist der Bereich Ambient Assisted Living. Hierbei handelt es sich um Anwendungssysteme, die unterstützungsbedürftigen Menschen das alltägliche Leben erleichtern. Diese sind sinnvoll und hilfreich, solange personenbezogene Daten nicht in die falschen Hände gelangen. Denn eine solche Vernetzung und Auswertung von verschiedenen Mess- und persönlichen Daten ermöglicht zunehmend auch eine Profilbildung der Nutzer. Insbesondere hier droht Datenmissbrauch: Gartner (Predicts 2016: Unexpected Implications Arising From the Internet of Things) erwartet bis 2020 einen Schwarzmarkt von fünf Milliarden Euro für gefälschte Sensoren sowie Videodaten, die für kriminelle Aktivitäten genutzt werden. Hieraus ergibt sich seinerseits ein neuer Markt: IoT-Security. Doch bisher sind laut Forrester Research nur 37% der Entscheider hinsichtlich der IT-Sicherheit in Sorge. Das sollte sich ändern! Denn wer sich frühzeitig mit dem Thema Sicherheit und Risiko von IoT-Anwendungen auseinandersetzt und diese immer wieder auf den Prüfstand stellt, kann langfristig und produktiv von diesem Technologie-Megatrend profitieren.