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Warum zentrale Datenhaltung im B2B zur Pflicht wird

Unternehmen möchten ihre Kundinnen und Kunden heute über viele Kanäle hinweg automatisiert, personalisiert und rechtssicher ansprechen: Website, Online-Shop, Marktplätze, E-Mail, Social Media, Self-Service-Portale, Außendienst-Apps und zunehmend auch KI-gestützte Assistenten. Die Grundlage dafür ist immer dieselbe: saubere, konsistente Daten über Kundinnen und Kunden, Produkte und Interaktionen.

Eine Grafik zeigt ein vernetztes Globus-Symbol, das die Bedeutung zentraler Datenhaltung im B2B-Bereich hervorhebt.

Viele B2B-Unternehmen scheitern daran noch immer. Wichtige Informationen liegen verteilt in ERP-Systemen, CRM, Excel-Listen, Shop-Systemen und diversen Dateninseln. Das kostet Zeit, erzeugt Fehler und macht Automatisierung, KI-Nutzung und Reporting unnötig kompliziert.

Zentrale Datenhaltung – in Form von Master-Data-Management-, PIM-, DAM- oder Customer-Data-Systemen – ist heute die Voraussetzung, um skalierbar, effizient und compliance-konform zu arbeiten.

Doppelt gepflegt – ein altes Problem in neuen Gewändern

Stammdaten werden oft parallel in mehreren Systemen gepflegt:

  • Kundendaten in ERP und CRM
  • Produktdaten im ERP und Shop
  • Mediendaten auf Fileservern, SharePoint oder in Marketing-Tools

Hinzu kommen neue Quellen wie Webinar-Plattformen, Marktplätze oder IoT-Systeme.

Die Folgen:

  • Widersprüchliche Informationen zu Preisen, Spezifikationen oder Verfügbarkeiten
  • Verlorene Potenziale bei Segmentierung und Personalisierung
  • Hoher manueller Aufwand für konsistente Kampagnen, Kataloge oder Produktblätter
  • Risiken für Datenschutz & Compliance

Kurz: Die Anforderungen sind komplexer, viele Systeme historisch gewachsen und noch immer nicht konsolidiert.

Konsolidierung statt Chaos: vom Tool-Zoo zum Daten-Backbone

Die Lösung liegt in klarer Datenarchitektur – oft als „Data Backbone“ oder „Single Source of Truth“ bezeichnet:

  • Weniger operative Systeme, klar definierte Rollen (ERP für kaufmännische Prozesse, CRM für Kundenbeziehungen, PIM/MDM für Produktdaten, DAM für Medien)
  • Zentrale Datenmodelle und Governance: Wer ist für welche Daten verantwortlich? Welche Felder sind Pflicht? Welche Qualitätsregeln gelten?
  • Integrationsstrategie: APIs, Event-Streaming und Integrationsplattformen statt wild gewachsener Punkt-zu-Punkt-Schnittstellen

Zentrale Datenhaltung ist heute kein reines IT-Thema, sondern strategisch relevant für Vertrieb, Marketing, Service und Produktmanagement – und eine Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI.

Stammdaten zentral erfassen – und richtig nutzen

Kunden-, Lieferanten-, Produkt- und Maschinenstammdaten sind die kritische Infrastruktur eines Unternehmens. Vorteile einer zentralen Datenhaltung:

  • Vertrieb & Marketing: konsistentes Kundenbild über alle Touchpoints
  • Produktmanagement: schnellere Einführung neuer Produkte
  • Service & After-Sales: verlässliche Zuordnung von Ersatzteilen, Wartungsverträgen oder SLAs
  • Reporting & Analytics: belastbare Grundlage für Forecasts und KI-gestützte Empfehlungen

Moderne Master-Data-Management-Lösungen verbinden Governance, Workflows und Automatisierung: Daten werden nicht nur zentral gespeichert, sondern geprüft, angereichert und versioniert.

Zentrale Produktinformationen: vom Datenstand zur Experience

Produkte im B2B sind meist erklärungsbedürftig: technische Spezifikationen, Varianten, Normen, Zertifikate, Zubehör, Preise, Lieferzeiten – oft noch in mehreren Sprachen.

Mit einem zentralen PIM können diese Informationen einmalig strukturiert gepflegt und in alle Kanäle ausgespielt werden:

  • Online-Shops, Marktplätze und Partnerportale
  • PDF-Datenblätter, Kataloge, Preislisten
  • CPQ-Lösungen (Configure-Price-Quote) und Produktkonfiguratoren
  • Apps für Außendienst und Service

Der Fokus liegt heute auf konsistenten Erlebnissen über alle Touchpoints, inklusive Self-Service und KI-gestützter Beratung.

Digital Asset Management 2025: mehr als nur Medienablage

Ein DAM-System verwaltet Bilder, Videos, 3D-Daten, CAD-Dateien, Präsentationen, Zertifikate und Montageanleitungen zentral. Vorteile:

  • Zentrale Metadatenpflege: Rechte, Sprachen, Themen, Produktbezüge, Kanäle
  • Automatische Anpassung für Kanäle: Web, Social Media, Vorschauen, Video-Transcodierung
  • KI-gestützte Verschlagwortung: Assets werden automatisch erkannt, verschlagwortet und schneller gefunden

So reduziert ein DAM Aufwand, Fehler und Abstimmungsbedarf, besonders in komplexen B2B-Strukturen mit vielen Regionen, Märkten und Partnern.

Schnittstellen als strukturierte Datenlotsen

Datenflüsse zwischen Systemen erfolgen heute über:

  • APIs, Webhooks und Event-Streams statt starre CSV-Exporte
  • Integrationsplattformen (iPaaS) oder Middleware in der Cloud
  • Fast Echtzeit-Synchronisation für Preise, Bestände und personalisierte Erlebnisse

Wichtig: Jedes System muss klare Verantwortlichkeiten haben, damit Änderungen konsistent propagiert werden.

Omnichannel & Composable Commerce

B2B-Kundinnen und -Kunden erwarten heute B2C-ähnliche Erlebnisse:

  • Informationen auf Website, Portal oder Marktplatz
  • Online-Konfiguration von Produkten
  • Digitale Angebotsanforderung und elektronische Unterschrift
  • Bestellung per Shop, E-Procurement oder Außendienst
  • Self-Service für Status, Rechnungen und Retouren

Ohne zentrale Datenhaltung entstehen neue Silos. Mit ihr wird Systemvielfalt zum Wettbewerbsvorteil: Daten sind konsistent, Kanäle flexibel und zielgruppengerecht.

Datenschutz, Regulierung & KI

Zentrale Datenhaltung unterstützt auch Compliance:

  • Transparenz: Wo werden personenbezogene Daten gespeichert?
  • Rechenschaftspflicht: Auskunft, Berichtigung, Löschung praktisch möglich
  • Consent & Preference Management sauber abbildbar

Zentrale Daten sind außerdem die Basis für KI-Szenarien: personalisierte Empfehlungen, intelligente Suche, Chatbots oder Vertriebs-Copiloten.

Fazit: Zentrale Datenhaltung ist ein Business-Programm

Zentrale Datenhaltung im B2B ist kein Nice-to-have, sondern ein Hygienefaktor:

  • Enabler für Umsatzwachstum: bessere Leads, höhere Conversion, Cross-/Upselling
  • Katalysator für Effizienz: weniger manuelle Pflege, weniger Fehler, schnellere Time-to-Market
  • Grundlage für Compliance: Datenschutz, Reporting, Governance
  • Voraussetzung für KI-Nutzung: Vertrieb, Marketing, Service

Der Weg dorthin: klare Datenstrategie, sauberes Zielbild der Systemlandschaft und pragmatische Umsetzung. Wer jetzt beginnt, legt das Fundament für effiziente, skalierbare und zukunftssichere Geschäftsprozesse.

Der Einstieg in zentrale Datenhaltung beginnt nicht mit einem Tool, sondern mit Klarheit: entscheidend ist ein sauberes Zielbild der eigenen Datenarchitektur: Welche Daten sind geschäftskritisch, welche Systeme sind führend – und wie sollen sie künftig zusammenspielen? Unternehmen, die diese Fragen jetzt strukturiert beantworten, schaffen die Grundlage für Skalierung, Compliance und den sinnvollen Einsatz von KI.

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