Es gibt einen neuen Trend im E-Commerce: Agentic Commerce soll den digitalen Handel durch den Einsatz von KI-basierten Agenten revolutionieren und die Einkäufe autonom im Namen des Nutzers ausführen. Glaubt man den Auguren der Branche, dann müssen Unternehmen sich strategisch auf den Agentic Commerce vorbereiten, um in dieser neuen Ära des E-Commerce erfolgreich zu sein. Wir erklären diesen neuen Trend und geben eine Einschätzung.
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Was ist Agentic Commerce und warum ist es wichtig?
Laut Definition beschreibt Agentic Commerce eine neue Evolutionsstufe im digitalen Handel: KI-basierte Agenten übernehmen Entscheidungen und führen Einkäufe autonom im Namen des Nutzenden aus. Diese intelligenten, KI-gesteuerten Software-Agenten recherchieren, vergleichen, empfehlen und kaufen Produkte oder Dienstleistungen eigenständig. Sie agieren proaktiv, personalisiert und automatisiert.
Die Relevanz von Agentic Commerce im E-Commerce sei nicht zu unterschätzen. Die Rolle des Konsumenten verändere sich grundlegend: Vom aktiven Käufer zum Entscheider über Richtlinien, während Agenten die Ausführung übernehmen. Dies würde bedeuten, dass Unternehmen ihre Strategien anpassen müssen, um in einer KI-dominierten Handelszukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Beispiele für Agentic Commerce in der Praxis
Als Beispiele für Agentic Commerce werden genannt:
- Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant, die Verbrauchsgüter nachbestellen, ohne dass der Nutzende aktiv werden muss
- die Suche nach Produkten und Dienstleistungen und deren Empfehlung über KI-Tools wie ChatGPT
- Bots in Messengern, die wiederkehrende Bestellungen abwickeln
Wichtige Merkmale dieser Agenten sind ihre Proaktivität, die Personalisierung ihrer Empfehlungen basierend auf Nutzerdaten, die Automatisierung wiederkehrender Käufe oder Nachbestellungen sowie ihre Vertrauenswürdigkeit, da sie Entscheidungen im Namen des Nutzenden treffen.
Agentic Commerce, die nächste Sau, die durchs E-Commerce-Dorf getrieben wird?
Bestellungen durch Sprachassistenten wurden schon vor geraumer Zeit als die Zukunft des E-Commerce angepriesen – allerdings unter dem Begriff „Conversional Commerce“.
Wir erinnern uns an den Amazon Dash Button, ein kleiner WLAN-Knopf, mit dem Prime-Nutzer häufige Artikel (z. B. Waschmittel, Toilettenpapier) mit einem Tastendruck nachbestellen konnten. Er wurde 2015 als Teil des Amazon Dash Services eingeführt und nach vier Jahren wieder eingestellt.
Tatsächlich sind die Umsätze im E-Commerce, die über Messenger-Bots getätigt werden, unbekannt und auch der direkt über Sprachbefehle getätigte Umsatz liegt aktuell nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich – oft unter 1 % bis maximal 2–3 % des gesamten E‑Commerce-Umsatzes.
Ist Agentic Commerce also eine weitere Blase, die die Unternehmen gefahrlos ignorieren können? Die Vorstellung, dass sich Toilettenpapier vor der Haustür stapelt, weil man einen Fehler bei der Konfiguration des E-Commerce-Agenten gemacht hat, dürfte vor allem ältere Mitmenschen schrecken. Jüngere Menschen haben wesentlich weniger Ängste im Zusammenhang mit der Nutzung von KI Tools und so können wir uns tatsächlich vorstellen, dass die Nutzung von Agenten im E-Commerce mit der Zeit und mit der Weiterentwicklung der Technik steigt. Das ist insbesondere für die Ersatzbeschaffung von Gütern des täglichen Verbrauchs denkbar, bei denen das Einkaufserlebnis eine untergeordnete Rolle spielt.
Wesentlich interessanter, sich schneller entwickelnd und damit von Relevanz für Unternehmen ist der Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Suche nach Produkten und Dienstleistungen im Internet. Auch wenn Google weiterhin mit 89 bis 90 % den Suchmarkt dominiert, macht ChatGPT schon heute einen kleinen, aber dynamisch wachsenden Anteil am Suchmarkt aus – die Bandbreite reicht laut optimistischeren Prognosen von sehr konservativen 0,25 % bis zu rund 4 %. Hier ergeben sich Chancen für Unternehmen, die Veränderung im Suchmarkt schneller als der Wettbewerb zu adaptieren und die etablierten und trägen Großschiffe zu überholen.
Strategische Vorbereitung auf Agentic Commerce mit Pimcore
Welchen Marktanteil Agentic Commerce tatsächlich haben wird, steht in den Sternen. Doch Unternehmen sollten unbedingt schon jetzt dafür sorgen, dass ihre Produkte durch die KI-Suche gefunden und empfohlen werden können, unabhängig davon, ob die Bestellung von einem Menschen oder seinem Agenten ausgelöst wird.
Produktinformationsmanagementsysteme wie Pimcore spielen hierbei eine zentrale Rolle. Da KI-Systeme keine Emotionen oder Markenerzählungen verstehen, sondern strukturierte, vergleichbare und aktuelle Daten analysieren, müssen diese erfasst, aggregiert und über den Shop zur Verfügung gestellt werden. Hierbei spielen standardisierte Taxonomien zukünftig eine größere Rolle, da Produkte mit ihrer Hilfe für die KI vergleichbar werden. Sinnvoll ist es auch, mithilfe geeigneter Werkzeuge (wie zum Beispiel den Conductor AI Tools) herauszuarbeiten, ob die Fragen interessierter Nutzerinnen und Nutzer durch die vorhandenen Informationen beantwortet werden und falls nicht, eventuell vorhandene Lücken in den Produktbeschreibungen zu schließen. Automatisierte Qualitätssicherung durch Pflichtfeldprüfung und Regelwerke stellt sicher, dass die Daten korrekt und vollständig sind.
Optimierung von Produktdaten und Kommunikation für KI-Agenten
Eigentlich ändert sich im Grundsatz auch in Zukunft wenig im E-Commerce: „Content bleibt King“. Wer in der Vergangenheit mit Verstand Suchmaschinen-Optimierung betrieben hat, weiß um den Wert von relevanten, detaillierten und für den Nutzenden wertvollen Informationen. Diese müssen nun für den menschlichen Nutzer visuell ansprechend und für die KI im maschinenlesbaren Format zur Verfügung gestellt werden. Viele Maßnahmen der klassischen Suchmaschinen-Optimierung bleiben auch im Zeitalter der künstlichen Intelligenz gültig und sind relevant für die Optimierung der Shopsysteme für ChatGPT & Co.
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Stefano Viani ist Geschäftsführer von Blackbit digital Commerce GmbH. Er ist immer up to date, was neueste Entwicklungen und Trends im E-Commerce und digitalen Marketing angeht. Seit Jahrzehnten ist er für große und mittelständische Unternehmen Berater für die technische, optische und werbliche Optimierung von Webauftritten. Dabei entwickelt er insbesondere Konzepte und Maßnahmen für ein erfolgreiches Absatzmarketing.
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