Amazon ist aus dem deutschen Online-Handel nicht mehr wegzudenken. Bereits 2017 haben 45 % der Deutschen ihre Produkt- und Preisrecherche bei Amazon gestartet. Damit werden über den Marketplace deutlich mehr produktbezogene Suchanfragen gestellt als bei Google. 90 % der deutschen Konsumenten haben zudem bereits bei Amazon eingekauft, 35 % nutzen sogar das Premiumprogramm Amazon Prime (Quelle: Pwc-Studie „Total Retail 2017“).
Beeindruckende Zahlen, die inzwischen weiter gestiegen sein dürften. Nicht umsonst hat Amazon kürzlich erstmals Platz 1 im BrandZ-Ranking der 100 wertvollsten Marken erreicht.
Für Online-Händler lohnt es sich daher, den Schritt vom E-Commerce in den Digital Commerce zu wagen. Das heißt: Wer sich heute als Anbieter im Netz behaupten will, sollte seine Web-Aktivitäten nicht auf das Betreiben eines Online-Shops beschränken. Stattdessen ist es ratsam, im Rahmen einer Multichannel-Strategie die Anbindung an beliebte Marktplätze zu realisieren und über alle Kanäle hinweg integrierte Einkaufserlebnisse zu schaffen.
Als magnalister-Partner berät Blackbit im Marketplace- und Omnichannel-Commerce
Damit unsere Kunden die Potenziale bekannter Marketplaces wie Amazon, eBay, Rakuten oder ricardo.ch möglichst einfach für sich nutzen können, haben wir magnalister in unser Partnernetzwerk aufgenommen. magnalister ist Anbieter eines marktführenden Tools, mit dem Online-Händler ihren Web-Shop spielend leicht mit Marktplätzen verbinden können, um ihren Umsatz zu steigern. Die nützliche Schnittstelle ist für verschiedene Shop-Systeme wie xt:Commerce, Magento, Shopware und Gambio verfügbar und in unterschiedlichen Leistungspaketen erhältlich.
Die wichtigsten Händlervorteile der magnalister-Schnittstelle:
- Artikel direkt aus dem Shop in die Marktplätze hochladen
- Bestellungen automatisch importieren
- Bestellstatus wie „versendet“ oder „storniert“ abgleichen
- Bestellungen, Rechnungen und Inventar zentral verwalten
- Individuelle Erweiterungen via Hook-Point-System einrichten
Wir freuen uns, mit magnalister einen starken Partner im Marktplatz-Marketing an unserer Seite zu haben und qualifizieren unser Team im Multichannel-Commerce ständig weiter, um unsere Kunden im zunehmend komplexen Digital Commerce-Umfeld ideal beraten zu können.
Marketplace-Experte und magnalister-Gründer Peter Mähner im Interview
Inwiefern helfen Marktplätze den Einzelhändlern beim Start in den Online-Handel? Welche Voraussetzungen sollten Marketplace-Einsteiger mitbringen? Und mit welchen Herausforderungen müssen sie beim Start auf Amazon, eBay & Co. rechnen? – Im Interview für den BVDW-Leitfaden „Die 8 Stufen des Connected Commerce“ hat Blackbit-Geschäftsführer Stefano Viani diese und weitere spannende Fragen mit magnalister-Gründer Peter Mähner geklärt:
STEFANO VIANI: Hallo Peter, ihr bietet schon seit 8 Jahren eine Plattform zum Datenaustausch mit Online-Marktplätzen an. Kannst du uns aus deiner Sicht schildern, was sich in den letzten Jahren getan hat? Kann heute immer noch ein Einzelhändler über die Teilnahme an Onlinemarktplätzen einen ersten Schritt in den E-Commerce machen und sich einen neuen Absatzkanal erschließen?
PETER MÄHNER: Hallo Stefano, grundsätzlich kann heute nach wie vor jeder Einzelhändler auch schon mit geringem Budget auf den Onlinemarktplätzen starten. Amazon und eBay haben sich dabei als die größten Absatzkanäle durchgesetzt. Aber auch Otto.de und Zalando konnten sich weiterhin behaupten. Dieses Jahr sehen wir jedoch auch, wie branchenbekannte Anbieter wie DaWanda und Allyouneed.de die Segel streichen.
Neben der Etablierung der Marktplatzgrößen sehe ich die gravierendste Veränderung in der Dynamik der Anforderungen an die Händler, wie deren Produkte auf den Marktplätzen angeboten werden müssen. Da führen ständige Gesetzesänderungen wie das Beschreiben der Produkte mit detaillierten Eigenschaften hin, aber auch die Anpassungen grundlegender Marktplatzkonzepte wie die jüngst von eBay eingeführte „produktbasierte Kauferfahrung“, um den steigenden Anforderungen von Käufern gerecht zu werden.
STEFANO VIANI: Was muss der Händler dabei beachten? Welches Know-how, welche personellen Ressourcen und welche Technik sind notwendig, um einzusteigen?
PETER MÄHNER: Vor allem die richtige Einstellung zu dem Thema ist meiner Meinung nach das Wichtigste: Die Möglichkeiten gegenüber einem klassischen Ladengeschäft sind nach wie vor einzigartig. Speziell, was Budget, Manpower und Risiko betrifft.
Doch es steckt Arbeit dahinter, die viele unterschätzen oder nicht bereit sind aufzuwenden: Der Händler muss sich mit den Regeln der einzelnen Marktplätze beschäftigen und diese auch annehmen können. Zum Beispiel eine EAN-Pflicht auch für Variantenartikel, Bilder müssen in hohen Auflösungen und ggf. mit weißem Hintergrund geliefert werden, Produkteigenschaften wie „Materialzusammensetzung“ oder Kleidergrößen müssen speziell definiert sein. Diese Regeln beschreiben die Marktplätze leider teils unzureichend. Es gibt auch einige Hürden bei deren Schnittstellen, die man nicht vermutet.
Wenn aber die eigene Einstellung sitzt, sind die Möglichkeiten immens. Somit kann man auch als „One-Man-Show“ starten. Es gibt etliche günstige Tools und Plug-ins, die die Prozesse wie Kauf- und Zahlungsabwicklung oder Datenabgleich bis hin zur Verbuchung teils automatisieren. Die sparen einem eine Armee an Personal, die in Anbetracht oft geringer Margen gar nicht bezahlbar wäre. Auch kann man die Logistik an z. B. Amazon im Rahmen des „FBA“-Programms auslagern: Das ist bequem, günstig und vor allem hochprofessionell.
E-Commerce kann man als Baukasten-System sehen, in dem man einfach seine Tools und Services, die man benötigt, für seine Bedürfnisse zusammenstellt. Der Händler muss kein Programmierer sein, um mit den Tools umgehen zu können – aber es muss technisches Grundverständnis vorhanden sein: Verwaltungsoberflächen konfigurieren und bedienen, auch mal eine Excel-Liste verarbeiten und in verschiedene Formate exportieren oder ein einfaches Bildverarbeitungsprogramm beherrschen. Kommt man nicht weiter, sollte man sich an eine beratende Internetagentur – wie z. B. Blackbit – wenden.
STEFANO VIANI: Braucht ein Händler auch noch einen eigenen Shop und wenn ja, warum?
PETER MÄHNER: Ein eigener Shop sollte immer sein. Er sorgt für mehr Unabhängigkeit und bietet die Möglichkeit, seine Marke in Form von Inhalt und Design zu etablieren. Vor allem aber dient ein Webshop heute auch als administrativer Dreh- und Angelpunkt für Produktangebot und Bestellungen. Es gibt hilfreiche Zusatzmodule und Anbindungen an die größten Warenwirtschaftssysteme und Marktplätze, mit einer großen Community an Händlern und Entwicklern, die einem weiterhelfen können, wenn man mal nicht weiterweiß.
STEFANO VIANI: Gibt es eine typische Entwicklung eines Händlers vom Einsteiger bis zum Marktplatz-Vollprofi?
PETER MÄHNER: Jede Händler-Story ist anders. Aber Händler stoßen mit ihrem Wachstum oft auf die gleichen Fragestellungen und Probleme, die oben schon angerissen wurden.
Die Marktplatz-Profis zeichnen sich in ihrer Entwicklung dadurch aus, dass sie die „Think big“- Einstellung mitbringen. Sie handeln nach dem Motto: „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“ Sie halten sich nicht mit unnötigen Details auf und konzentrieren sich auf den Umsatz, die Bestellabwicklung und Kundenzufriedenheit: Wenn 5.000 Artikel auf den Marktplätzen eingestellt werden, kümmert es sie weniger, dass der Marktplatz 20 davon verwirft. Sie fragen weniger, was kostet ein Service, sondern was verdienen sie damit. Oder wie sie damit Prozesse effizienter machen können. Und sie lassen sich nicht von Hürden aufhalten. Für diese Händler spiegelt sich oft eine sehr positive Geschäftsentwicklung über die Marktplätze wider. Innerhalb weniger Monate oder sogar nur Wochen. Die Einsteiger, die diese Haltung nicht mitbringen, scheitern unserer Erfahrung nach früher oder später.
STEFANO VIANI: Gibt es etwas, das du allen Marktplatzeinsteigern besonders empfehlen möchtest?
PETER MÄHNER: Vor allem sollten sie Spaß an ihrem Produkt haben und etwas verkaufen, das wirklich eine Nachfrage bedient. Die richtige Erwartungshaltung ist – wie vorher erwähnt – enorm wichtig, denn sonst wird aus Spaß schnell Frust. Danach kommt der kaufmännische Aspekt: Auch wenn die Kosten der einzelnen Services oft gering sind und der Verkauf vor allem auf Erfolgsbasis prozentual abgerechnet wird, summieren sich auch die Grundkosten schnell zu einigen hundert Euro im Monat. im Auge behalten und Reserven einkalkulieren. Es kommt zu Retouren, „verlorengegangenen“ Versendungen, Kundenrückfragen, die Zeit und damit Geld kosten.
Das Gute ist, dass viele Kosten schnell an- und abgeschaltet werden können, da die meisten Services keine langen Vertragslaufzeiten haben. Das Risiko ist damit sehr überschaubar. Der Händler sollte auf ein bekanntes Shop-System setzen, für das es eine große Community gibt. Es empfiehlt sich, mit einem kleinen Sortiment auf ein oder zwei Marktplätzen, wie Amazon oder eBay, anzufangen. Vielleicht erstmal nur 5–10 Artikel, um ein Gefühl für den Aufwand von der Produktpflege über das Listen bis zur Bestellabwicklung und Buchhaltung zu bekommen. Um dann eine Skalierung nach oben zu kalkulieren, zu planen und umzusetzen.
Zum Schluss sollte der Einsteiger sich immer die heutigen Möglichkeiten vor Augen halten: Es war noch nie in der Geschichte des Handels möglich, von überall aus der Welt in die ganze Welt zu verkaufen – und mit einem vergleichsweise geringen Aufwand ca. 200.000.000 Online-Käufer für seine Produkte zu erreichen. Diese Sicht lässt die eine oder andere Hürde zu einem Mikroproblem schrumpfen und macht einfach nur Laune.
Stefano Viani ist Geschäftsführer von Blackbit digital Commerce GmbH. Er ist immer up to date, was neueste Entwicklungen und Trends im E-Commerce und digitalen Marketing angeht. Seit Jahrzehnten ist er für große und mittelständische Unternehmen Berater für die technische, optische und werbliche Optimierung von Webauftritten. Dabei entwickelt er insbesondere Konzepte und Maßnahmen für ein erfolgreiches Absatzmarketing.
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